Moskauer Eiszeit? Tango-Star Sebastian Arce warnt vor "stalinistischer Säuberung".

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

2059 92190 Teilen

Moskau/Berlin (ITP) - Kürzlich kehrte Eleonora Kalganova aus Buenos Aires nach Moskau zurück. Eleonora Kalganova* ist Tangotänzerin mit großer Passion für den Tango Argentino. Das Symbol argentinischer Identität. Sie sieht den Tango in Gefahr. Eleonora Kalganova erzählt von einem Gespräch mit dem Star der Szene: Sebastian Arce. Der habe ihr etwas Unglaubliches erzählt.
Sie teilt uns exklusiv die Einlassungen des Superstars mit, der sie vor einigen Wochen in seinen Tangopalast in Moskau zum Tee eingeladen hatte. Sie klingen nach einem Schildbürgerstreich erster Güte. Denn von Herrn Arce sei geplant, einen „Pistenführerschein“ einzuführen. Er befinde sich in Gesprächen und sie habe gehört, dass schon über 300 Tangotanzschulen in ganz Europa dem Projekt „Pistenführerschein“ zugestimmt hätten.
Was ist da los in der Tangowelt?
Arce habe darüber geklagt, dass immer mehr Europäer glaubten, sie könnten Tango tanzen. Nicht umsonst habe er seine Tangoschule im kalten Moskau eröffnet, um die tänzerisch grundsätzlich gut ausgebildeten Russinnen nach ganz Europa zu schicken. Eine absolut unargentinische Eigenart habe sich zudem auf den Tanzflächen eingebürgert, habe sich Arce empört. „Casual Dancing“ sei der Tod, habe sich Sebastian Arce beschwert. „Casual Dancing“ ist in der argentinischen Tradition ein unangemessener Kleidungsstil auf der Tanzfläche. Für einen Puristen wie Arce sei es unerträglich zuzusehen, wie die Tradition des Tango durch Vaqueros und Futbolki (Spanisch für Jeans und Russisch für T-Shirt) „geschändet“ werde.
Frau Kalganova will auch erfahren haben, was es mit dem „Pistenführerschein“ auf sich hat. Dies sei zuerst einmal der Nachweis eines 3-monatigen Aufenthalts in Buenos Aires. Zweitens das Vortanzen vor einer Kommission, bei dem ein Tänzer eine Runde tanzen sollte, ohne seine Bahn zu verlassen. Drittens müsse er oder sie einen Boleo tanzen und dürfe dabei weder im Partner, noch in sich selbst einen Schmerz zu erzeugen. Die Kommission solle ihren Sitz in Moskau und St. Petersburg haben.
Was steckt dahinter? Was als Idee eines bürokratischen Monsters erscheint, könnte einen tieferen politischen Sinn haben!
Frau Kalganova ist nicht nur Tangotänzerin aus Leidenschaft, sondern auch Mitglied der oppositionellen Partei „Grusha“ ** und sie vermutet den russischen Diktator Vladimir Putin höchstselbst hinter den Plänen. Offensichtlich versuche er nun Argentinien unter seine Kontrolle zu bekommen, um so den us-amerikanischen Kontinent von Süden her zu destabilisieren? Was absurd klingt, wäre typisch für den Diktator. Er würde es nicht offen tun, sondern er ginge den Weg über die Kultur. Nicht mit grünen Männchen, sondern mit dem Tango. Das Symbol argentinischer Identität als Opfer russischer Herrschaftspolitik? Frau Kalganova sagt ja. Als Nebenprodukt des Kampfes um Lateinamerika würden unzählige Bürger der Europäischen Union aus ihren Freizeitbeschäftigungen getrieben und würden so als frustrierte Masse Leuten wie Le Pen in Frankreich und der AfD in die Arme getrieben. So hätte Putin eine Win-Win-Win Situation.
Müssen wir Europäer wegen Putin um unsere Freizeitgestaltung fürchten?

UPDATE: Sebastian Arce bestreitet, dass das Gespräch mit der wahren *Eleonora Kalganova jemals geführt worden sei, obwohl er die im Artikel geäußerte Idee eines Pistenführerscheins „nicht ablehnenswert“ finde. Er sei außerdem unpolitisch und einen Herrn Putin habe er nie unterrichtet.

*Namen der Dame aus Schutz vor Repression geändert und sind der Redaktion bekannt
** Der Name Partei wurde aus Schutz vor Repression geändert.
(c) Stefan Zillske, 2017

Dies ist eine satirische Website. Nimm es nicht ernst Es ist ein Witz.

loading Biewty